Chronik der Schießgruppe St. Jakobus Mastholte 1963 – 1980

Gemäß den Protokollen der Schützenbruderschaft wurde bereits im Jahr 1955 über die Gründung einer Schießabteilung nachgedacht. Der damalige Oberst Adam Lübbert regte mehrfach die Gründung an. Geschossen werde sollte einmal im Monat auf dem Schießstand in Rietberg, falls sich genügend Interessenten für den Schießsport finden. Dies war jedoch noch nicht der Fall, sodass 1957 zuerst die Jungschützenabteilung gegründet wurde. Dies geschah unter anderem mit dem Ziel, in den Reihen der Jungschützen genügend Interessierte für das Ziel, den Schießsport aktiver zu betreiben, finden.
Es sollte jedoch noch einige Jahre dauern, bis im Jahre 1963 die Schießabteilung endgültig gegründet wurde. Aus diesem Jahr stammen auch die ersten Unterlagen.
Die ersten aktiven Schützen waren damals Josef Walkenfortt, Hermann Poll, Theo Dirkwinkel und Leo Brese. Mit zwei Gewehren vom Typ Diana, die sich heute noch im Besitz von Theo Dirkwinkel besitzen, wurde ein regelmäßiges Training im Saal der Gaststätte Protte abgehalten.


Leo Brese und Theo Dirkwinkel mit den ersten Gewehren

Da der Saal natürlich auch für andere Festivitäten genutzt wurde, war der Schießbetrieb hier doch etwas umständlich. So mußten vor jedem Training oder Wettkampf die Anlagen auf- und anschließend wieder abgebaut werden.


Theo Dirkwinkel

Als 1. Vorsitzender leitete in der Gründungszeit Theo Dirkwinkel die Geschicke der Schießgruppe.
Im Jahresprotokoll der Schützenbruderschaft von 1965 ist bereits von 12 – 15 Personen die Rede, die sich regelmäßig am Montag Abend bei Protte zu den Übungsabenden einfinden. In diesem Jahr wurde dann auch ein weiteres Gewehr angeschafft, so daß nun mit drei Gewehren geschossen werden konnte. Da die Finanzierung aus Mitteln der Schießgruppe nicht gesichert werden konnte, schlug der damalige 1.Brudermeister vor, den Hut auf der Generalversammlung kreisen zu lassen. Dabei kam dann die schöne Summe von DM 250,00 zusammen, sodass die Finanzierung der neuen Waffe gesichert war.

Im Laufe der Zeit machten sich dann die Schützen auf die Suche nach einem geeigneten Raum, der nur für den Schießbetrieb eingerichtet werden sollte.
Fündig wurde man im Haus Kramer, wo die Schießgruppe den Dachboden über der Kegelbahn ausbaute, der von Reinhold Kramer unentgeltlich zur Verfügung gestellt wurde. Bezogen wurde der Raum im Jahr 1967, es wurden jedoch schon vorher Wettkämpfe mit befreundeten Vereinen ausgetragen.


Paul Strebinger

Ebenfalls im Jahr 1967 übernahm Paul Strebinger das Amt des 1. Vorsitzenden und bemühte sich in seiner Amtszeit insbesondere um die Gründung einer Jugendabteilung, um den Fortbestand der Schießgruppe langfristig zu sichern.
Dieses Ziel erreichte er bereits im Jahre 1968 und legte damit den Grundstein für die heute noch aktive Jugendarbeit. Bereits in den Jahren zuvor waren für die Jugendlichen verschiedentlich Preisschießen veranstaltet worden, um diese für den Schießsport zu begeistern.


Walter Stöppel

Neben Walter Stöppel, der heute noch aktiv in der Schießgruppe ist, waren es Heinz Hölscher, Norbert Bolte, Hermann Mangel, Hermann Lübbert und Gisbert Rodejohann, die als erste Jugendliche aktiv wurden und an Wettkämpfen teilnahmen.
Die Jugendarbeit wurde in den folgenden Jahren verstärkt und so blieben auch die Erfolge nicht aus, die sich in zahlreichen Urkunden aus dieser Zeit wiederspiegeln. Damit wurde schon früh durch die Initiative und das Engagement von Paul Strebinger der Grundstein für ein aktives Vereinsleben mit der gezielten Förderung des Nachwuchses gelegt.


Leo Brese

Im Jahr 1972 übernahm Leo Brese als Nachfolger von Paul Strebinger das Amt des 1. Vorsitzenden. Leo bekleidete dieses Amt insgesamt 4 Jahre. Während dieser Zeit kam es trotz aller Bemühungen seinerseits zu einer Stagnation der Mitgliederzahlen und das Vereinsleben wurde weniger. Natürlich nahmen die aktiven Schützen nach wie vor mit guten Ergebnissen an den Rundenwettkämpfen teil, es kamen leider in dieser Zeit nicht mehr viele Mitglieder hinzu. Zu den in dieser Zeit beständigsten und besten Schützen gehörte in dieser Zeit sicherlich Leo Brese, dazu später mehr.
Mit dem festen Vorsatz, das alte Vereinsleben wieder zu beleben, übernahm im Jahr 1976 Heinz Mangel den Vorsitz der Schießgruppe.


Heinz Mangel

Er trat damit sicherlich ein schweres Amt an, insbesondere, da er als Außenstehender in den Verein eintrat. Daß es ihm trotzdem gelang, dem Verein in den nächsten Jahren den richtigen Weg zu weisen ist auf die tatkräftige Unterstützung der übrigen Mitglieder zurückzuführen.
Eines der vordringlichsten Ziele war für Heinz Mangel und andere Förderer der Bau eines für den Schießsport geeigneten Gebäudes, da gute Trainingsmöglichkeiten nach wie vor einen hohen Stellenwert für die Akzeptanz und die Attraktivität des Schießsports haben.
Nach langen Diskussionen und Verhandlungen gelang es den Förderern dieser Idee, sie in die Tat umzusetzen. So konnte Heinz als einen der Höhepunkte seiner Amtszeit sicherlich den Baubeginn im Jahre 1980 verbuchen. Durch die Position an der Brandstraße wurde eine hervorragende Lage gefunden.
Seit dieser Zeit benutzen wir das Schießheim gemeinsam mit dem Spielmannszug und haben so eine hervorragende Heimstätte für die sportlichen und auch geselligen Events gefunden.
Ein Jahr zuvor, 1979, war die Schießgruppe bereits in den Deutschen Schützenbund eingetreten, unter anderem, um Zuschüsse für den Bau des neuen Standes beantragen zu können.

Für einen relativ kleinen Ort wie Mastholte hatte man für die Zeit sehr großzügig geplant und bereits eine Anlage mit 10 Schießbahnen errichtet. Für die Zukunft war das jedoch goldrichtig, da in den Folgejahren der Betrieb auf dem Schießstand mehr und mehr zunahm. Der Bau eines Schießheimes in dieser Größenordnung kann natürlich nur mit tatkräftiger Unterstützung aller Schützen gelingen und so konnte sich auf der Generalversammlung am Ende des Jahres 1980 der 1.Brudermeister Wilhelm Stedtfeld bei vielen freiwilligen Helfern bedanken.